Zum Inhalt springen

Vermieterrechttschutz – Rechtsschutzversicherung für Vermieter

    Ein hohes Konfliktpotenzial bietet sich vor allem zwischen Vermietern und Mietern. Nicht selten ist von Mietnomaden die Rede, ausstehenden Mietzahlungen, Unstimmigkeiten aufgrund der Nebenkostenabrechnung und der Kündigungen wegen Eigenbedarfs. Aus diesem Grund ist ein Vermieter gut mit einer entsprechenden Rechtsschutzversicherung beraten. Denn eine sogenannte Vermieterrechtsschutzversicherung kommt für die möglichen Anwalts- und Gerichtskosten auf. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Versicherungen im Bezug auf die Leistungen, Beiträge, Selbstbeteiligungen sehr stark, dass es hilfreich ist einen entsprechenden Versicherungsvergleich durchzuführen.

    Warum ist eine Vermieterrechtsschutz wichtig?

    Bei manchen Mietern und Vermietern sind Streitigkeiten, wenn es um das Wohnen in einem fremden Haus bzw. einer fremden Wohnung geht, fast schon alltäglich. Der schlimmste Albtraum für einen Vermieter ist es, dass er einen Mietnomaden in seinem Haus oder seiner Wohnung hat. Aus diesem Grund ist es sogar ratsam, nicht nur eine Vermieterrechtsschutzversicherung abzuschließen, sondern auch eine Mietnomadenversicherung.

    Aber leider kann den Menschen nur vor den Kopf geschaut und seine Vorhaben erkannt werden. Damit ist es nicht zu erkennen, ob es sich um den perfekten Mieter handelt oder um einen Mietnomaden. Hier ist die Vermieterrechtsschutz dann eine große Hilfe.

    Aber es muss nicht immer gleich der große Ärger sein, der die Inanspruchnahme einer Rechtsschutzversicherung für Vermieter erfordert. Sondern es gibt auch viele andere Streitpunkte, wie eine Mieterhöhung, Nichtzahlung oder Kürzung der Miete oder auch die Nichtbeachtung der Ruhestörung von Mietern machen es oftmals erforderlich, dass ein Rechtsanwalt eingeschaltet werden muss. Jeder Vermieter sollte sich vor Augen führen, dass nicht immer ein gefühltes Recht Beachtung vor Gericht findet. Verliert der Vermieter vor Gericht, dann kann das sehr teuer kommen.

    So kann ein Streitwert von 5.000 Euro bereits Anwalts- und Gerichtskosten von 2.500 Euro für den Verlierer mit sich bringen. IN dem Fall überlegt sich jeder zweimal, ob ohne eine entsprechende Vermieterrechtsschutz ein Rechtsstreit begonnen wird. Aber selbst wenn es sich „nur“ um eine außergerichtliche Streitigkeit handelt, kann der Vermieter von der Vermieterrechtsschutzversicherung profitieren. In diesem Fall ist von der Mediation die Rede, die in der Rechtsschutzversicherung enthalten ist und die dabei hilft einen Streit außergerichtlich zu beenden.

    Wer benötigt eine Vermieterrechtsschutz?

    Der Name deutet es bereits an, es handelt sich bei der Vermieterrechtsschutzversicherung um eine spezielle Versicherung für Vermieter. Im Grund stellt diese Rechtsschutzversicherung das Gegenteil zur Mieterrechtsschutzversicherung dar, die von den Mietern oftmals abgeschlossen wird, damit im Falle eines Rechtsstreits mit dem Vermieter, die Kosten nicht selbst übernommen werden müssen. Im Allgemeinen gilt das Mietrecht als sehr streitträchtig und aus diesem Grund sind diese Rechtsschutzversicherungen auch sehr gefragt.

    Aber die Vermieter kommen nicht nur mit den Mietern in Kontakt, sondern auch mit vielen anderen Personen, kann es im Bezug auf die eigene Immobilie zum Rechtsstreit kommen. Dazu zählen auch Behörden und Ämter. Somit stellt eine Vermieterrechtsschutz für all diejenigen, die über einen Immobilienbesitz verfügen, und in diesem Rahmen vermieten oder verpachten eine sinnvolle Investition dar. Es ist nicht falsch zu sagen, dass eine Rechtsschutz für den Vermieter ebenso wichtig ist, wie für den Autofahrer die Verkehrsrechtsschutz.

    Welche Leistungen sind in einer Rechtsschutzversicherung für Vermieter enthalten?

    Der Versicherungsumfang im Vermieterrechtsschutz schwankt deutlich, denn es werden die verschiedensten Tarifvarianten angeboten und zusätzlich auch noch wählbare Tarifbausteine. Auf jeden Fall ist stets in der Basis-Version der Vermieterrechtsschutzversicherung die Kostenübernahme für Anwalts- und Gerichtskosten enthalten, wenn es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit den Mietern kommt. Zudem werden auch noch umfangreichere Schutzpakete angeboten, von denen die wichtigsten Rechtsstreitigkeiten abgedeckt werden. Dazu gehören:

    • Außergerichtliche Anwaltskosten
    • Forderungsmanagement für Mietausfälle
    • Vertragsstreitigkeiten mit Dienstleistern und Handwerkern
    • Streitigkeiten bei Erschließungsabgaben
    • Kosten für die Vollstreckung von einem Räumungstitel
    • Mietausfallschutz für bis zu 12 Monate
    Weiter  Mietrecht: die Wirksamkeit von Aufrechnungsverboten im Mietrecht

    Geht es darum eine entsprechende bzw. passende Vermieterrechtsschutzversicherung auszuwählen, sollte nicht nur auf den Preis geachtet werden, sondern es sollte auch ein genauer Blick auf die Leistungen geworfen werden.

    Der Leistungsumfang des Vermieterrechtsschutzes

    Der wohl höchste Schaden der einem Vermieter auf finanzieller Seite entstehen ist der durch Mietnomaden. Durch sie entstehen nicht nur ausbleibende Mietzahlungen, sondern es kommt auf den Vermieter auch ein langwieriges Prozedere für die Räumungsklage zu und genau das kann ohne eine entsprechende Vermieterrechtsschutz ein tiefes Loch in den Geldbeutel schneiden. Durch den Abschluss einer Vermieterrechtsschutz kann sich der Vermieter vor den anfallenden Kosten schützen und das bis zur vertraglich vereinbarten Versicherungssumme – ganz unabhängig, ob er den Prozess verliert oder gewinnt.

    In der Vermieterrechtsschutzversicherung können auch enthalten sein:

    Wohnungs- und Grundstücksrechtsschutz

    Ein Beispiel: Ein Mieter ist mit seinen Mietzahlungen im Rückstand. Selbst nach mehrmaligen Aufforderungen werden diese nicht gezahlt. Der Vermieter schaltet Anwalt und Gericht ein.

    Strafrechtsschutz

    Ein Beispiel: Der Bewohner vom Nachbarshaus hat sich schwer verletzt, da vor dem Mietshaus des Vermieters nicht gestreut war. Von der Staatsanwaltschaft wird ein Verfahren wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung eingeleitet. Auf Kosten des Versicherers kann sich der Vermieter einen Anwalt nehmen, um die Einstellung des Verfahrens zu erreichen.

    Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutz

    Ein Beispiel: Von dem Mieter wird dem Vermieter vorgeworfen, dass beim Ablesen der Heizgeräte keine geeichten Messgeräte eingesetzt wurden. Gegen diesen Vorwurf will sich der Vermieter wehren.

    Steuerrechtsschutz

    In diesem Fall übernimmt die Vermieterrechtsschutz die Kosten für den Rechtsstreit und zahlt zudem auch für:

    • Rechtsanwalt
    • Gerichtskosten
    • Gutachter
    • Zeugen
    • Sachverständige

    Des Weiteren bieten die meisten der Rechtsschutzversicherungen den Vermietern auch eine zügige juristische Unterstützung in Form einer kostenlosen telefonischen Rechtsberatung an.

    Hinweis: Teilweise ist es auch möglich, eine Streitigkeit außergerichtlich zu lösen – beispielsweise mittels einer Mediation. Auch dafür nimmt die Vermieterrechtsschutz die Kosten.

    Ein Fall für den Vermieterrechtsschutz: Kündigung aufgrund von Eigenbedarf

    Hin und wieder kann es vorkommen, dass ein Mietverhältnis aufgrund Eigenbedarfs aufgekündigt werden muss. In einem solchen Fall kann eine entsprechende Rechtsschutz Police umfangreiche Versicherungsleistungen bieten. Denn in manchen Fällen ist es notwendig, mithilfe von einem Anwalt den Eigenbedarf rechtlich durchzusetzen. Soll die Wohnung beispielsweise als Altersruhesitz genutzt oder den eigenen Kindern zur Verfügung gestellt werden, dann muss er den Eigenbedarf entsprechend nachgewiesen werden. Dann ist es sehr hilfreich, wenn auf die Erfahrung von einem Rechtsanwalt zurückgegriffen werden kann. Von der Vermieterrechtsschutzversicherung werden dann die Kosten übernommen, sollte der Fall vor Gericht kommen.

    Gibt es eine Wartezeit bei der Vermieterrechtsschutz?

    In der Regel besteht bei der Vermieterrechtsschutzversicherung eine Wartezeit von drei Monaten. Das bedeutet, dass die Leistungen des Versicherungsschutzes erst nach dem Ablauf der Frist in Anspruch genommen werden können. Sollten bereits Streitfälle vor dem Ablauf der Wartezeit eintreten, dann sind diese ebenfalls nicht abgedeckt – das heißt auch hier werden die Kosten nicht übernommen.

    Gibt es eine Vermieterrechtsschutz ohne Wartezeit?

    Derzeit gibt es keine Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit. Allerdings kann ein nahtloser Übergang von einem Versicherer zum anderen zu einem Wegfall der Wartezeit führen, sofern auch beim neuen Versicherer das gleiche Risiko versichert wird.

    Gibt es eine Selbstbeteiligung?

    Die meisten Versicherungsunternehmen bieten eine Vermieterrechtsschutz mit einer Selbstbeteiligung an. Hier kann als Faustregel angenommen werden: Je höher die Selbstbeteiligung gewählt wird, desto niedriger ist die Prämie. Einige andere Versicherer bieten auch Policen ohne Selbstbeteiligung an. Allerdings ist es sinnvoll, dass die Konditionen mit Selbstbeteiligung in den verschiedenen Höhen verglichen werden, damit es möglich ist, optimale Konditionen zu ermitteln.

    Weiter  Mietrecht: Hausschwamm und Mieterprobleme

    Erwähnt werden muss hier, dass die Kosten für einen Mietrechtsstreit sehr schnell 2.000 Euro und mehr betragen und damit ist eine Selbstbeteiligung von 150 der 250 Euro doch verschmerzbar, wenn dafür die Jahresprämie für die Vermieterrechtsschutz günstiger ausfällt.

    Vermieterrechtsschutz oder eine Eigentümerrechtsschutz?

    Bei der Eigentümerrechtsschutzversicherung handelt es sich um eine sinnvolle Rechtsschutzversicherung für Immobilienbesitzer. Allerdings ist diese nicht hilfreich, wenn es sich um Streitigkeiten mit Mietern handelt. Sollte eine Eigentümerversicherung bestehen, dann ist es sinnvoll, zu überprüfen, ob darin einzelne Bausteine wie bspw. der Rechtsschutz für Streitigkeiten um Erschließungsabgaben versichert sind. Eine Vermieterrechtsschutz kann in diesem Fall oft in einer Basisvariante abgeschlossen werden. Beide Rechtsschutzversicherungen in Kombination bieten dem Eigentümer dann einen umfassenden Versicherungsschutz, wenn er eine oder mehrere Wohneinheiten, Gewerbeflächen oder Garagen vermietet.

    Wie wird die Prämie berechnet?

    Um die Prämie zu berechnen, ziehen die Versicherungsunternehmen als Maßstab die Bruttojahresmiete des vermieteten Objekts heran. Das ist im Grunde auch logisch bzw. nachvollziehbar, denn höhere Mieten bedeuten zugleich einen höheren Streitwert und damit auch höhere Gerichts- und Anwaltskosten. Zudem wird die Höhe der Prämie auch durch die Anzahl der vermieteten Wohneinheiten beeinflusst. Je mehr Mieter ein Vermieter hat, desto schneller kann es zu Streitigkeiten kommen. Es ist auch möglich gegen einen Aufpreis Gewerbeimmobilien oder Garagen mit in der Vermieterrechtsschutzversicherung zu versichern.

    Erhöht wird die Prämie mit weiteren Tarifbausteinen oder umfassenden Komfort-Angeboten – allerdings wird durch diese dann auch zugleich der Deckungsumfang des Vertrages erweitert. Bevor eine Vermieterrechtsschutz abgeschlossen wird, sollte ein Vermieter sich genau überlegen, welchen Schutz er benötigt.

    Der Beitragsaufwand zur Rechtsschutzversicherung für Vermieter

    Fassen wir noch einmal zusammen. Um die Höhe des Beitrages zu ermitteln, werden von dem Versicherer folgende Kriterien berücksichtigt:

    • Die Anzahl der Wohneinheiten, die vermietet sind
    • Die Art der Wohneinheit (Haus, Wohnung etc)
    • Bruttojahresmietwert (Euro)
    • Standort der zu versichernden Wohneinheiten

    Den Beitrag steuerlich geltend machen

    Selbstverständlich ist es nicht möglich, die Kosten für die Vermieterrechtsschutzversicherung auf die Mieter umzulegen. Aber dennoch bieten sich finanzielle Anreize, die dafür sprechen eine solche Versicherung abzuschließen. Ganze besonders die Möglichkeit, die Beiträge steuerlich geltend zu machen sprechen für den Abschluss.

    Das bedeutet konkret, dass der Vermieter die Versicherungsprämie als Ausgabe absetzen kann und dadurch verringert sich sein zu versteuernder Betrag. Damit relativieren sich die Versicherungskosten und das ist ein weiterer Grund, warum kein Vermieter auf die Vermieterrechtsschutz verzichten sollte.

    Was muss vom Vermieter im Ernstfall beachten?

    Sollte sich Streit mit einem Mieter anbahnen, dann besteht für den Vermieter die Möglichkeit, eine Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen. Dabei spielt die Höhe des Streitwertes keine Rolle. Je nach dem was für ein Tarif abgeschlossen wurde, steht dem Mieter auch eine Anwaltshotline über den Versicherer zur Verfügung.

    Die Rechtsschutzversicherung für Vermieter

    Worauf beim Abschluss einer Vermieterrechtsschutz achten?

    Wird eine Vermieterrechtsschutz abgeschlossen, dann ist ein Vertragsabschluss von einem Jahr sinnvoll. Das bringt den Vorteil mit sich, dass der Vermieter, sofern er mit dem Versicherer unzufrieden ist oder ein besseres Angebot findet, die Vermieterrechtsschutz wechseln kann und sich dadurch Geld und Ärger erspart.

    Hinweis: Von einigen Versicherern werden ausschließlich nur Verträge mit einer Laufzeit von einem Jahr angeboten, da das als kundenfreundlicher gilt.

    Des Weiteren ist es wichtig, dass der Antrag auf den Vermieterrechtsschutz vollständig und wahrheitsgemäß ausgefüllt wird. Sollte der Vermieter falsche Angaben machen, dann kann die Versicherung im Leistungsfall die Kostenübernahme verweigern und den Vertrag aufgrund Verletzung der Anzeigepflicht vorzeitig kündigen. Sollte das eintreten, dann wird es sehr schwer, bei einem anderen Versicherer eine neue Vermieterrechtsschutzversicherung abzuschließen.

    Weiter  Mieterhöhungen durch Indexmiete

    Die Vermieterrechtsschutz kündigen

    Ist der Versicherungsnehmer nicht mehr zufrieden mit seiner Rechtsschutz, dann hat er das Recht, den Anbieter zu wechseln und seinen alten Versicherungsvertrag zu kündigen. Die Kündigung kann der Vermieter mit einer Frist von drei Monaten vor Versicherungsende schriftlich aussprechen. Empfehlenswert ist es, die Kündigung per Einschreiben oder Fax zu senden, denn im Falle eines Problems verfügt man über einen Nachweis, sodass die Versicherung nicht behaupten kann, sie hätte die Kündigung nicht erhalten.

    Des Weiteren hat der Versicherungsnehmer auch das Recht seine Vermieterrechtsschutzversicherung zu kündigen, wenn sich der Beitrag erhöht und die Leistungen nicht angepasst werden. In diesem Fall kann der Vermieter die Kündigung innerhalb von vier Wochen nach Kenntnisnahme der Erhöhung aussprechen.

    Doch eine Kündigung sollte niemals voreilig ausgesprochen werden. Denn sollte es nicht zu einem nahtlosen Übergang der Versicherungen kommen, muss mit einer Wartezeit gerechnet werden.

    Vor dem Abschluss stets der Versicherungsvergleich

    Es ist auch bei der Vermieterrechtsschutz, wie bei jeder anderen Versicherung auch, unumgänglich, einen Versicherungsvergleich durchzuführen. Denn nur so kann sich der Interessent einen Überblick über die aktuellen Versicherungsangebote machen. Ein Versicherungsvergleich ist stets kostenlos und unverbindlich, ermöglicht jedoch mit einem Klick den Vergleich aller aktuellen Vermieterrechtsschutz Angebote. Während eines Vergleichs werden nicht nur die laufenden Beiträge verglichen oder die Versicherungssummen, sondern auch weitere wichtige Faktoren wie der Leistungsumfang, der eventuelle Selbstbehalt für den Vermieter und Ähnliches.